Leichtathletik Region
Ostfriesland e.V.
Verdienstkreuz für „Mr. Leichtathletik“
Werner Ostermeyer (rechts) erhielt gestern aus der Hand von Bernhard Bramlage im Rittersaal der Haneburg das Bundesverdienstkreuz.
Ostfriesen-Zeitung - „Mister Leichtathletik“, Werner Ostermeyer, erhielt gestern aus der Hand von Landrat Bernhard Bramlage, seinem früheren Chef, das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Der Leeraner hat sich durch sein ehrenamtliches Engagement vor allem im Sport große Verdienste erworben.
Die Feierstunde gestern im Rittersaal der Haneburg hatte ganz und gar nichts Steifes an sich. Nach der Laudatio überboten sich die Gäste im Erzählen von Anekdoten über Werner Ostermeyer. Auch Landrat Bramlage konnte es sich nicht verkneifen, ein zweites Mal das Wort zu ergreifen und Begebenheiten aus der Verwaltung von und mit Werner Ostermeyer zum Besten zu geben. Diese Stimmung im Festsaal traf das Naturell des Geehrten: verbindlich im Ton, sich selbst und manchmal auch andere nicht allzu wichtig nehmend.
In der Sache, als Leiter des Schulamtes, so bescheinigte ihm jedoch Bramlage, sei Ostermeyer immer konsequent und durchsetzungsstark gewesen: „Man musste schon sehr, sehr gute Argumente haben, um ihn von etwas abbringen, das er als richtig empfunden hatte.“

Den Weg zur Leichtathletik hat der 67-Jährige über den Fußball gefunden. Er spielte sogar zusammen mit dem späteren Nationalspieler und Trainer Sepp Piontek. Eine Fußballkarriere musste er jedoch wegen einer schweren Verletzung aufgeben. Prädestiniert war er ohnehin für die Leichtathletik. Die 100 Meter lief er in 11,4 Sekunden. 1960 fing Ostermeyer an, Kinder und Jugendliche zu trainieren. Länger als vier Jahrzehnte führte er Generationen an die Leichtathletik heran.
Er hat auch vor Erwachsenen nicht Halt gemacht. Ungezählte Menschen : viele von ihnen hatten mit Sport eigentlich nichts am Hut : hat er zum Erreichen des Sportabzeichens animiert. Er rief Läufergruppen ins Leben, als das Wort „Jogging“ dem deutschen Sprachgebrauch noch völlig fremd war. Lauftreffs hießen sie damals. Etliche Marathonläufer sind daraus hervorgegangen.
Auch außerhalb des Sports setzte er sich für andere ein und zeigte dort die gleiche Beharrlichkeit. Zwei Jahrzehnte lang war er Kirchenvorsteher der Friedenskirche in Loga. Er engagierte sich für die Deutsche Kriegsgräberfürsorge und war sich nicht zu schade, für den Verein Junger Kaufleute Besucher auf dem Parkplatz an der Blinke einzuweisen.
Am Schluss seiner Rede gab Landrat Bernhard Bramlage ihm noch ein Wort des Philosophen Herder mit dem Weg: „Wer nicht läuft, gelangt nie ans Ziel.“ Mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes sollte Ostermeyer eigentlich am Ziel sein. Weiter laufen wird er aber mit Sicherheit.  


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