Leichtathletik Region
Ostfriesland e.V.
Wir haben alles gut umgesetzt
Edzard Wirtjes
Ostfriesische Nachrichten - Es ist eine große Zahl: 1103 Frauen, Männer und Jugendliche sind in den vergangenen drei Wochen in sechs Etappen die 68 Kilometer von Leer-Loga nach Bensersiel gelaufen. Sie dürfen sich, wenn sie es nicht schon waren, nun Ossilooper nennen. Eine Auszeichnung für jeden laufbegeisterten Ostfriesen.
Am Freitag endete der 26. Ossiloop in Bensersiel mit einer großen Party. Cheforganisator Edzard Wirtjes ehrte die Sieger, allen voran Stephan Immega vom Lauftreff Schafhauser Wald, der zum dritten Mal in Folge den Kultlauf gewann. Zu den Siegern gehört auch Wirtjes selbst. Er hatte die Cheforganisation vom „Vater“ des Ossiloops, von Klaus Beyer übernommen und brachte mit seinem etwa 30-köpfigen Team von Fortuna Logabirum auf Anhieb frischen Wind hinein. Herzstück eines jeden Laufs ist die Zeitnahme. Wirtjes führte die elektronische Zeitmessung ein, die von vielen Ossiloopern gewünscht worden war. „Es hat alles gut geklappt, wir haben alles gut umgesetzt“, zog Wirtjes gestern Bilanz. Das war nicht unbedingt zu erwarten gewesen. „Die Spannung löste sich bei mir erst nach der ersten Etappe“, war bei Wirtjes doch Unbehagen vorhanden. Letztlich waren es bei der Zeitnahme aber nur Kleinigkeiten, die nicht optimal liefen. „Als die Chips richtig eingelesen waren nach der 2. Etappe, gab es keine Probleme mehr.“ Schummeleien gehören zum Ossiloop offensichtlich dazu.
Wurden früher die Startnummern weitergegeben, um nicht aus der Wertung zu fallen, sind es heute die Chips. Eine Läuferin wurde mit zwei Chips an ihren Schuhen erwischt. Sie war für ihre verhinderte Freundin mitgelaufen. „Für mich ist das Betrug“, fand Wirtjes deutliche Worte. Er kündigte an, dass es auch im nächsten Jahr Stichproben geben werde. Die verhinderte Freundin wurde übrigens aus der Wertung genommen. Ein wenig Sorgen bereiten dem neuen Ossiloop-Chef die vielen Menschen in Bensersiel. Der Zieleinlauf habe geklappt. „Aber es war so unheimlich voll“, stöhnte Wirtjes. Nicht nur wegen der mehr als 1100 Läufer, es waren auch so viele Zuschauer wie noch nie vor Ort. „Da muss etwas passieren, wir müssen das planerisch besser strukturieren“, kündigte Wirtjes an.

Und er richtet damit seinen Blick schon wieder nach vorn. Nach dem Ossiloop ist vor dem Ossiloop. Mit der 27. Auflage will er seinen erfolgreichen Einstand bestätigen. Dabei ist Wirtjes neben vielen Helfern auch auf Sponsoren angewiesen. Zu einem gut organisierten Ossiloop gehören Geld und Sachleistungen. Dafür haben die Hauptsponsoren Edeka, Multi und die ostfriesischen Volks- und Raiffeisenbanken gesorgt. „Ich denke, sie waren zufrieden“, hofft Wirtjes auf Unterstützung auch im nächsten Jahr. Edeka soll sogar darüber nachdenken, sein Engagement auszuweiten. Das konnte Wirtjes gestern nicht bestätigen. Auch wusste er noch nicht, was der Ossiloop finanziell gebracht hat. „Wir müssen schauen, ob es was zu verteilen gibt“, sagte Wirtjes, der von der Firma, die für die elektronische Zeitnahme verantwortlich zeichnete, eine „dicke Rechnung“ erwartet. Fortuna Logabirum soll profitieren. Klaus Beyer und der SV Holtland bekommen in den nächsten fünf Jahren eine Lizenzgebühr überwiesen.   
Klar ist dagegen, dass der Himmelfahrtstag im kommenden Jahr nicht in den Zeitrahmen des Ossiloops fallen wird. 1. Mai und Himmelfahrt sind an einem Tag. Wirtjes denkt sogar darüber nach, das Pfingstfest am 11. und 12. Mai zu umgehen und den Ossiloop am 13. Mai starten zu lassen. Letzte Etappe wäre dann am 30. Mai.
Den Ossiloop in diesem Jahr am „Tag der Arbeit“ beginnen zu lassen, hat sich entgegen der Bedenken im Vorfeld als richtig erwiesen. Mehr als 1200 Teilnehmer machten sich von Logabirum aus auf die erste Etappe; 1103 Frauen, Männer und Jugendliche erreichten schließlich das Ziel in Bensersiel. Eine große Zahl.

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