Alexander Löwe absolvierte 24-Stunden-Lauf
Absolvierte einen 24-Stundenlauf: Alexander Löwe
Ostfriesen-Zeitung - Es ist Sonntag, 11.15 Uhr. Alexander Löwe liegt in einem Zelt und starrt an die Decke : die letzte Pause für den ehemaligen Triathleten vor dem Finish beim 24-Stunden-Lauf von Concordia Ihrhove. „Die 100 Kilometer will ich auf jeden Fall voll machen“, sagt der Auricher. Eine Viertelstunde später geht er zum letzten Mal auf die Strecke : und erfüllt sich den großen Wunsch.
„Genau 101,674 Kilometer hat er geschafft“, sagt Ihrhoves Leichtathletik-Abteilungsleiter Jörg Heitner nach der Auswertung gestern Mittag. Er nickt anerkennend, während Alexander Löwe eine schattige Stelle gesucht hat und erst mal gar nichts mehr sagt. Pausen hatte er während der 24 Stunden beliebig wählen können.
Das Schlussbild ist eindrucksvoll. Die Staffeln der Loop-Bären aus Barßel und vom TuS Weener absolvieren die letzte Runde gemeinsam, während Frieda Brinkmann die 24 Stunden für das Team Power Up (Läufer aus dem Kreis Leer) beendet. Sie hatte abends noch bei Bekannten Geburtstag gefeiert und ihren ersten Einsatz um drei Uhr morgens. Weil ein anderer Läufer ausfiel, ging sie am Vormittag für die letzten Runden wieder auf die Bahn.
Auf den Team-Wettkampf wollen sich die Concorden im nächsten Jahr konzentrieren. „Das ist gut angekommen bei den Leuten“, freut sich Heitner. „Viele, die als Zuschauer vorbeigekommen sind, haben bereits Interesse gezeigt.“ Insgesamt 103 Teilnehmer hatte die Ultra-Premiere angelockt. „Für das erste Mal können wir damit leben“, sagt Heitner, der gestern Mittag auch mit der Müdigkeit zu kämpfen hat. „Aber angesichts des enormen Organisations-Aufwands müssten die Zahlen eigentlich viel höher sein.“ Zahlreiche Helfer hatten sich im Schichtdienst um die Läufer gekümmert, hatten Getränke ausgegeben und Runden notiert.
Die Loop-Bären gewannen die Staffelwertung mit einer Gesamtleistung von 315,594 Kilometern vor dem Team des TuS Weener (282,834). Gewechselt werden konnte jederzeit, die Leistungen waren völlig unterschiedlich. So absolvierte Tammo Köller aus Weener in der Nacht so ganz nebenbei einen Marathon, ehe er sich auswechseln ließ. Die 42 Kilometer schaffte er in beachtlichen drei Stunden.
Stimmungsvoll ging es auch beim Lauf über sechs Stunden zu, der Sonnabend um 13 Uhr gestartet worden war. Je zwei Teams der Grundschulen Ihrhove und Flachsmeer sowie zwei weitere Mannschaften machten mit. Als Sieger durften sich am Ende alle fühlen, nicht nur Alexander Löwe: „Das war eine feine Sache“, meinte der Auricher, als er die Sprache wiedergefunden hatte. „Ich bin im nächsten Jahr wieder dabei : vorausgesetzt, ich fühle meine Beine bis dahin wieder.“