Norden wird zum Stabhochsprung-Mekka
Olympia-Kandidatin Yvonne Buschbaum im Vorjahr
HW/KJ - In weniger als zwei Wochen steht fest, welche Stabhochspringerinnen zu den Olympischen Spielen nach Athen fahren. Die letzten Möglichkeiten sich zu qualifizieren bieten die Deutschen Meisterschaften in Braunschweig und das 4. „norder bandstahl“–Springen am 04. Juli in Norden. Es ist daher nicht verwunderlich, dass alle deutschen Top-Athletinnen für das kommende Wochenende gemeldet haben.
Mit Floe Kühnert (TSV Bayer Leverkusen), Nastia Ryshich (ABC Ludwigshafen) und Carolin Hingst (USC Mainz) sind in diesem Jahr bereits drei Springerinnen die vom Deutschen Leichtathletik Verband geforderte Norm von 4,40m gesprungen. Mit Yvonne Buschbaum, Annika Becker, Martina Strutz und Sabine Schulte treten aber gleich vier weitere Athletinnen an die sich noch Hoffnung auf Athen machen können.

Lediglich Christine Adams, vor der Saison noch Anwärterin für Athen, hat ihre Saisonziele  korrigiert und wird Norden als letzten Wettkampf ihrer Laufbahn bestreiten. „Ich habe eine unglaublich schöne Zeit gehabt. Nachdem es in diesem Jahr nicht zu Spitzenhöhen reicht, werde ich meine Karriere beenden und zukünftig als Trainerin arbeiten“, erklärt die 30-jährige. Dass sie ihren offiziellen Abschied beim „norder bandstahl“-Springen feiert erklärt sie auf einfache Weise: „Ich habe mir einfache überlegt, welcher Wettkampf für mich der schönste in Deutschland ist“. Eine Kompliment für die Veranstalter und Zuschauer gleichermaßen.

Wie wichtig der Norder Wettkampf ist, unterstreicht die Tatsache, dass mit Carolin Hingst die aktuelle Nummer Eins in Deutschland am Start ist. Carolin Hingst ist in diesem Jahr bereits 4,54m gesprungen und zählt zu den Top-Favoriten für das Olympiaticket. Wie dicht ihr die anderen Springerinnen auf den Fersen sind und wie spannend in diesem Jahr die Platzvergabe ist, macht ihre Teilnahme am Springen in Norden deutlich.
Trotz ihrer Führung in der deutschen Bestenliste ist ihr das Ticket nach Athen nicht sicher. Keine der Damen kann es sich anscheinend erlauben das letzte Meeting vor den Deutschen Meisterschaften zu verpassen. Den vorletzten Leistungstest vor der Nominierung wird sich auch der Bundestrainer, Herbert Czingon aus Mainz, nicht entgehen lassen. Extra für das „norder bandstahl“-Springen reist Czingon von den Deutschen Jugendmeisterschaften aus Jena an.

In Norden wird aber nicht nur um Tickets für die Olympischen Spiele gesprungen, sondern auch um den Sieg und die Plätze. Mit um den Gesamtsieg werden Gäste aus den Niederlanden und Brasilien kämpfen. Mit Monique de Wilt (NED) und Michaela Heitkötter (BRA) treten sowohl die Niederländische als auch die Brasilianische Rekordhalterin an. Ergänzt wird das internationale Feld von Sandra van der Geer. Die Niederländerin war bereits im letzten zu Gast auf dem Norder Jahnplatz.