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Ausnahmeathlet Horst Beyer (SV Georgsheil) hat seiner umfangreichen Titelsammlung bei den Internationalen Deutschen Leichtathletikmeisterschaften im Behindertensport einen weiteren hinzugefügt. Gegen härteste Konkurrenz verteidigte der Paralympic-Sieger im Wattenscheider Lohrheide Stadion bei den beinamputierten Sportlern.
Dabei waren Trainingsaufbau und Wettkampfvorbereitung alles andere als ideal verlaufen. Wegen einer Rückenverletzung musste Beyer als aussichtsreicher Titelkandidat vor einigen Wochen seine Teilnahme an den Europameisterschaften absagen. Erst in der vergangenen Woche nahm er sein spezielles Wurftraining wieder auf. Und dann traf er wegen eines Verkehrsstaus erst eine dreiviertel Stunde vor Wettkampfbeginn im Sportpark Lohrheide ein, meldete sich an und warf sich in leistungsmindernder Hektik ein.
Dennoch ließ er gleich im ersten Versuch die Scheibe auf sehr gute 39,92 m segeln und verschaffte sich so eine ausgezeichnete Ausgangsposition für den weiteren Wettkampfverlauf. Zu diesem Zeitpunkt war allerdings der bärenstarke Lette Tatulis bereits in Führung gegangen und hatte mit 40,84 m eine Weite erzielt, die Beyer nach den bisherigen Ergebnissen im Jahresverlauf nur mit einem perfekten Wurf übertreffen konnte.
Nach einem schwächeren zweiten Versuch traf Beyer im nächsten Durchgang das Gerät voll. 41,08 m zeigte das Bandmaß. Mit dieser neuen Jahresbestweite ging der Ostfriese in Führung. In der weiteren Wettkampffolge mühte sich die Konkurrenz vergeblich, Beyer vom ersten Platz zu verdrängen. Der Ostfriese stand am Ende trotz keineswegs optimaler Vorbereitung erneut auf dem obersten Treppchen. Silber ging an Tatulis (40,84 m), Bronze an Kulla (38,90 m).
Dieser Erfolg dürfte Beyer den entsprechenden Rückenwind für die harte Trainingsphase auf die nächsten Paralympiscs 2004 in Athen geben. Wie schon seit Jahren bereitet sich Beyer gemeinsam mit dem erfolgreichen Wurfteam des SV Georgsheil und seinem Trainerfreund Wolfgang Voss auf das sportliche Top-Ereignis vor.