Derk Peters geht auf Weitenjagd
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Ostfriesen-Zeitung / GL -
Als kleiner Knirps spielte Derk Peters Verteidiger beim VfB Münkeboe.
Als großer Junge brachte er es bis zum Torjäger bei Kickers Emden.
Trotz der beachtlichen Entwicklung stürmte das Multitalent vor zwei
Jahren den Kickern davon. Sein Interesse gilt zwar immer noch runden
Sportgeräten. Doch er hat nicht mehr den Ball am Fuß, sondern Kugel
oder Diskus in der Hand. Der ehemalige Torjäger geht nun auf Weitenjagd
und gehört zu den größten Wurftalenten des Landes.
„Als Leichtathlet bin ich noch einen Tick besser“, glaubt der
16-Jährige aus Uthwerdum, der jahrelang zwei Sportarten parallel
betrieben hat. „Irgendwann wurde der Aufwand zu groß. Da musste ich
mich entscheiden.“ „Schade“, bedauerte sein Emder Fußballtrainer Rainer Daniel den Entschluss. „Derk war ein toller Stürmer. Er hat unserer
C-Jugend den Klassenerhalt in der Bezirksoberliga gesichert.“ 20 Tore
erzielte der kopfballstarke Angreifer in der Saison 2005/2006. Rainer
Daniel ist vor allem das Emder 3:3 gegen den späteren Meister BW Lohne
in Erinnerung. Da gelangen Derk Peters drei Tore für Kickers und
Thorsten Tönjes alle Treffer des Gegners. „Tönjes gehört nun zum
U17-Nationalteam und spielt für Werder in der B-Jugend-Bundesliga“,
sagt Daniel.
Derk Peters hat sich selbst eine ähnliche Entwicklung
nicht zugetraut. „Für ganz nach oben hätte es nicht gereicht.“ Als
Kugelstoßer und Diskuswerfer des SV Georgsheil geht es bei ihm hingegen
immer höher hinaus. „Er besitzt herausragendes Talent“, sagt sein
Trainer Michael Mücher. „In Niedersachsen ist er der Beste seiner
Altersklasse.“ Das unterstrich Derk Peters vor einer Woche in Hannover,
als er wieder einmal einen Landestitel im Kugelstoßen gewann.
Der 16-Jährige wuchtete das Fünf-Kilo-Gerät schon über die
17-Meter-Marke und trainiert täglich für größere Weiten. „Er gehört zu
den Sportlern, die man manchmal im Training bremsen muss“, sagt Mücher.
Doch dann geht Derk Peters häufig zum theoretischen Unterricht am PC
über. „Er kennt die neuesten technischen Feinheiten von Werfern aus
aller Welt“, lacht Mücher. „Und wenn morgen ein Diskuswerfer in Israel
mehr als 65 Meter wirft, dann weiß das Derk als Erster.“
Der junge Mann betreibt sein Hobby eben mit Leidenschaft.
„Ein Leben ohne Sport ist für mich schwer vorstellbar“, sagt Derk
Peters. Ob Fußball-Bundesliga, Handball-Europameisterschaft oder
Australian Open: er hat bei vielen Disziplinen seinen Fernseh-Spaß.
In seinem eigenen Sport möchte er es mal bis zur nationalen
Elite der Männerklasse schaffen. Eine Rückkehr auf den Fußballplatz ist
ausgeschlossen, das würde auch gewichtsmäßig problematisch. Bei seinem
Abschied vom Fußball wog der 1,85 große Athlet 83 Kilo. Nun bringt Derk
Peters bereits zwölf Kilo mehr auf die Waage, und hat damit ein
klassisches Werfer-Gewicht.