Andrea Bunjes möchte nach Peking
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Ostfriesen-Zeitung -
Das Ticket für die Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Japan hat
Hammerwerferin Andrea Bunjes vor einem Jahr haarscharf verpasst. Wenn
im kommenden Sommer der Flieger zur nächsten großen Asien-Reise in die
Lüfte steigt, dann will die Ostfriesin aus Neuburg (Gemeinde Jümme)
aber auch mit an Bord sein. „Die Olympischen Spiele in Peking sind mein
großer Traum“, sagt die 31-Jährige. Dabei sein bei Olympia ist
eigentlich alles. Doch für die OZ-Wette steckt sich Andrea Bunjes ein
besonders hohes Ziel. „Ich will in den Endkampf und somit einen Platz
unter den besten acht Werferinnen der Welt erreichen.“
Solch ein Resultat wäre der größte Erfolg ihrer Karriere.
Denn an einer Endkampf-Platzierung ist Andrea Bunjes bei
internationalen Ereignissen noch immer knapp vorbeigeschrammt. Platz
elf erreichte sie vor vier Jahren bei den Olympischen Spielen in Athen.
Zehnte war sie 2002 bei den Europameisterschaften.
Sollte Andrea Bunjes, die mittlerweile für die LG Eintracht
Frankfurt startet, aber die Olympia-Qualifikation verpassen oder in
China nicht unter den ersten Acht vertreten sein, dann gibt sie eine
Lehrstunde in ihrer alten Heimat. „Ich würde einer Gruppe von zehn- bis
zwölfjährigen Neulingen dieser Sportart in einer Übungseinheit zeigen,
wie man den Hammer wirft.“
Aber noch viel lieber würde Andrea Bunjes in Peking weit
werfen. Zunächst einmal gilt es für sie, bis zum Sommer zweimal die
geforderte Olympia-Norm von 70 Metern zu übertreffen. „Das ist eine
hohe Hürde“, sagt sie. „Aber wer bei Olympia starten will, der muss
solch eine Weite schaffen.“ Die 31-Jährige traut sich das auf jeden Fall zu. Schließlich
steht ihr persönlicher Rekord, den sie 2004 aufstellte, bei 70,73
Metern. In den vergangenen beiden Jahren blieben ihr die ganz großen
Erfolge verwehrt. Doch in diesem Jahr möchte sie noch einmal angreifen.
„Ich weiß aus Athen, wie schön Olympische Spiele sind. Solch ein
Erlebnis möchte ich noch einmal genießen.“
Die angestrebte China-Reise hat bei ihr neue Motivation
freigesetzt. „Ich habe im Moment keine Blessuren wie im Vorjahr“, sagt
sie. „Es macht wieder richtig Spaß. Und die Form ist besser als vor
einem Jahr.“ Nach dem Aufbautraining der vergangenen Wochen soll in Kürze
der Feinschliff erfolgen. Das deutsche Hammerwurf-Nationalteam der
Frauen reist deshalb vom 18. Februar bis zum 10. März ins
Trainingslager nach Pretoria (Südafrika).
Bei 30 bis 35 Grad wird dort in den Übungseinheiten bei
Trainer Michael Deyhle so mancher Schweißtropfen fließen. „Es wird
strapaziös“, ahnt die Ostfriesin. „Aber ich freue mich trotzdem
darauf.“ Schließlich hat sie ein großes Ziel vor Augen. Denn ein
Spitzenrang bei den Olympischen Spielen wäre gewiss die Krönung einer
erfolgreichen Karriere.