Mareike Nannen gewann erstmals die OZ-Sportlerwahl
|
Ostfriesen-Zeitung -
Das Sportjahr 2008 ist gerade einmal wenige Tage alt, da ist für Mareike
Nannen schon einer ihrer Wünsche in Erfüllung gegangen. „Ich hatte
diesmal gehofft, OZ-Sportlerin des Jahres werden“, sagt die 18-Jährige
vom SV Holtland. Und der Hammerwerferin gelang tatsächlich der große
Wurf. 453 Leser ließen den Traum vom Titel Wirklichkeit werden. „Ich
freue mich unheimlich darüber, zumal die Konkurrenz sehr stark war.“
In der Tat: Mit Ruder-Weltcup-Siegerin Christina Gerking (371
Stimmen) und der Hammerwerferin Andrea Bunjes (295 Stimmen) verwies die
Schülerin zwei Olympia-Kandidatinnen auf die Plätze zwei und vier.
Dazwischen konnte sich die 70-jährige Rollstuhl-Basketballerin Helga
Reintsema von RISO Leer platzieren (348 Stimmen). Mit dem Sieg vor Christina Gerking drehte Mareike Nannen
diesmal den Spieß um. Vor einem Jahr musste sie als Zweite noch der
Weltklasse Ruderin den Siegerpokal überlassen. Die weiteren Titelträger
sind Ossiloop-Sieger Stephan Immega und die Regionalliga-Fußballer des
BSV Kickers Emden.
Insgesamt 2680 Leser gaben bei der 15. Auflage der
OZ-Sportlerwahl ihre Stimme ab und sorgten damit für eine riesige
Beteiligung. Damit wurde die tolle Resonanz aus dem Vorjahr (2595
Stimmen) noch um fast 100 Stimmen überboten.
Auch wenn die Abstände in der Frauen-Wertung geringer waren
als in den anderen beiden Wettbewerben, verzeichnete Mareike Nannen
einen souveränen Sieg. „Ich habe gehofft, dass ich gewinne. Erwarten
kann man es aber nicht“, gab sich das Nachwuchstalent bescheiden. Dabei
hatte sie es sich mit den gezeigten Leistungen im Jahr 2007 mehr als
verdient. Bei den Deutschen Meisterschaften wurde sie in der Konkurrenz
der weiblichen Jugend B Zweite, bei der U-18-WM Vierte. Zudem nahm sie
an diversen Bundeslehrgängen teil und stellte mit 55,10 Metern eine
neue persönliche Bestmarke auf.
Dies alles hat sie mehr oder weniger einem Zufall zu
verdanken. Als Zwölfjährige lud sie ihr damaliger Lehrer Klaus Beyer zu
einem Training ein. „Dabei wusste ich gar nicht, was Hammerwerfen ist“,
lacht die Fachoberschülerin, die derzeit ein Praktikum bei der Polizei
macht. „Ich habe aber schnell festgestellt, dass mir der Sport liegt.“
Klaus Beyer blieb ihr Trainer, und sie verbesserte sich von
Jahr zu Jahr. Dies ist auch in den kommenden zwölf Monaten nötig, will
sie ein weiteres Ziel erreichen: Die Qualifikation für die
U-20-Weltmeisterschaft in Polen. 57 Meter muss sie den Hammer weit
werfen. Um das zu schaffen, wird sie auch weiterhin zwei bis vier
Stunden pro Tag trainieren.
„Als ich mich fürs Hammerwerfen entschieden habe, wusste ich,
was auf mich zukommt. Ohne Sport kann ich nicht leben“, sagt die
ambitionierte Heselerin.
Für Mareike Nannen steht morgen bereits wieder ein großer
Wettkampf auf dem Programm. Bei den Landesmeisterschaften in Hannover
gilt sie als Mitfavoritin. „Ich hoffe, dass ich auch dort gewinne.“ Der
Wunsch nach dem OZ-Titel ist jedenfalls schon einmal in Erfüllung
gegangen.