Überquerte jubelnd die Ziellinie: Stephan Immega (Foto: Ostfriesischer Kurier)
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Ostfriesischer Kurier -
Einmal mehr herrschte beim 14. Balthasarlauf in Esens eine tolle
Atmosphäre. Doch getoppt wurde alles von einem Athleten: Stephan
Immega, der erst kurz vor dem Start erfuhr, dass er plötzlich nur noch
Außenseiter war. Denn aus Braunschweig war mit Matthias Strotmann ein
Athlet angereist, der in der Bestenliste deutlich vor ihm platziert ist
und dem Werdumer in seinem Terrain die Grenzen aufzeigen wollte.
Doch
diese Rechnung ging nicht auf. Immega biss sich an seinem Konkurrenten
fest und hängte ihn 200 Meter vor dem Ziel ab. „Nebenbei“ verbesserte
er den acht Jahre alten Streckenrekord (neu 30:32,04) um mehr als eine
Minute. Stephan Immega wollte am Freitagabend auf Rekordjagd gehen,
doch mit einem derart starken Konkurrenten hatte er nicht gerechnet.
„Den kann er gar nicht packen“, glaubte auch Trainer Uwe Rolf nach der
ersten von insgesamt drei zu absolvierenden Runden über eine
Gesamtdistanz von 9860 Meter.
Beide Läufer hatten mit 3:01 Min. ein
enormes Tempo vorgelegt und sich schon deutlich von den Verfolgern
abgesetzt. „Den kann er eigentlich nicht packen“, meinte Rolf nach der
zweiten Runde, die Strotmann und Immega in 3:02 Min. absolvierten. Doch
Rolfs Schützling sollte es packen. 200 Meter vor dem Ziel ging er –
frenetisch angefeuert von den vielen Zuschauern – an Strotmann vorbei
und überquerte jubelnd die Ziellinie. „Bei den tollen Zuschauern konnte
ich gar nicht verlieren“, zollte der Student den Bärenstädtern und
ihren vielen Gästen Dank. Komplettiert wurde der Erfolg des LT
Schafhauser Wald durch die Plätze drei und vier von Siebo Wiegmann und
Achim Groenhagen, die sich – nicht wie früher, als Groenhagen noch für
Veenhusen startete –, gegenseitig aufrieben, sondern taktisch klug und
obendrein schnell liefen.
Schnellste Frau war Kirsten Fontes vom TuS
Köln. Aber auch viele andere hiesige Läufer waren ganz vorn in den
Siegerlisten zu finden. Kein Wunder, denn sie waren zum Teil in großen
Gruppen angereist. Die größten stellten mit jeweils 28 Teilnehmern „Wi
sünd Holtriem“ und der Norder TV.
Doch der 14. Balthasarlauf hatte auch internationales
Flair, da sogar Schweizer an den Start gingen. Somit kamen insgesamt
438 Athleten zusammen, die das Ziel erreichten. Doch damit nicht genug.
83 Bambini hatten mit ihrem Lauf über 750 Meter das Spektakel eröffnet.
Eigentlich waren es sogar noch mehr, da zahlreiche Elternteile ihre
Sprösslinge begleiteten. Anschließend starteten 97 Schüler über 1600
Meter und ließen die Zuschauer erahnen, was sie im Hauptlauf erwarten
würde.
Dass diese auch immer auf dem Laufenden blieben, dafür sorgte in
gewohnt launischer Weise das Urgestein des Schafhauser Lauftreffs, Eibo
Eiben. Der langjährige LT-Leiter Dieter Lunz hielt wie gewohnt
organisatorisch die Fäden in der Hand, denn es waren viele freiwillige
Helfer im Einsatz sowie Feuerwehr, Deutsches Rotes Kreuz und die
Polizei. Schließlich war aber auch noch eine ganze Menge Schreibkram zu
erledigen. Und das ging recht flott. So konnten die Teilnehmer an den
Jüngstenläufen ihre Urkunden und Sachpreise noch vor dem Start des
Hauptlaufes aus den Händen von Ursula Uden entgegennehmen.