Ostfriesische Nachrichten -
Die Premiere hatte im vergangenen Jahr alle
Erwartungen übertroffen. Auch mit der zweiten Auflage am Freitag haben
die Organisatoren von der Gemeinde Ihlow wieder dafür gesorgt, dass der
Fuchsienlauf rund um das Ihler Meer zu einem herausragenden,
erlebenswerten Laufereignis in Ostfriesland geworden ist. Das dickste
Lob erhielten sie von den Aktiven. "Eine super Veranstaltung, eine
tolle Stimmung, einfach klasse", lautete der einhellige Tenor.
Die Kulisse mit rund 1000 Zuschauern im Zielbereich am Meer und mächtig
Trubel auch auf der Strecke trieb die 241 Teilnehmer des
10-Kilometer-Laufs am frühen Abend zu guten Zeiten. Häufig auch zu
Bestzeiten. An der Spitze blieben Überraschungen aber aus. Der Sieger hieß Stephan Immega vom LT Schafhauser Wald bei
den Männern und Kerstin Lüken von der Emder LG bei den Frauen. Auch
wenn am Ende die Favoriten als Erste die Ziellinie überquerten, war das
Rennen keineswegs langweilig.
Nach zwei Runden lag mit dem späteren Sieger Immega, Achim Groenhagen
(SV Amisia Wolthusen) und Holger Grigat (TV Norden) ein Trio gleichauf.
Die erste Runde absolvierten die Drei knapp unter 12 Minuten. In der
zweiten behielten sie das Tempo bei. "Die letzten drei Kilometer habe
ich dann aufgedreht. So, wie es mir mein Trainer empfohlen hat",
verriet Immega seine Taktik. "Bis dahin habe ich es etwas ruhiger
angehen lassen, weil ich vor 14 Tagen noch den Halbmarathon in Dunum
gelaufen bin", begründete der Vorjahressieger seine Strategie. Immega
siegte am Freitag in 33:52.28 Minuten.
"Stephan läuft einfach in einer anderen Klasse. Bei Kilometer sieben
hat er angezogen. Ein bisschen konnte ich noch mithalten, musste dann
aber abreißen lassen", erkannte der zweitplatzierte Groenhagen die
Überlegenheit des Siegers an. 23 Sekunden betrug sein Rückstand auf
Immega. Erst seit eineinhalb Jahren gehört der von Haus-aus-Fußballer
zur Läuferszene. Läufe über mehrere Runden sind eigentlich nicht sein
Ding. Der Fuchsienlauf macht da die Ausnahme. Animiert von seinen
Arbeitskollegen, die bereits bei der Premiere dabei waren und ihm davon
vorschwärmten, gab Groenhagen in diesem Jahr erstmals seine Meldung ab.
Und war begeistert.
Sein Ziel, Grigat nicht vorbeiziehen zu lassen, nachdem klar war, dass
Immega das Rennen für sich entscheiden würde, hat Groenhagen erreicht.
"Ich habe Grigat hinter mir gespürt, aber auch gehört, dass er Probleme
mit der Puste hatte." Grigat kam fünf Sekunden hinter Groenhagen ins
Ziel.
Ein Duo diktierte das Rennen bei den Frauen: Kerstin Lüken (Emder LG)
und Astrid Lübben (Möbel Buss). 14:30 Minuten benötigten die Beiden für
die erste Runde. Auch sie liefen die zweite Runde im konstant dem
selben Tempo weiter. In der dritten war es dann die Emderin, die Dampf
machte, auf den letzten 3,3 Kilometern zwei Minuten schneller war als
jeweils in den Runden zuvor und Lübben damit zu einer Bestzeit zog, die
die gar nicht glauben wollte. "Komm, lass uns den letzten Kilometer
noch mal Tempo machen", hatte sie ihre Partnerin kurz vor dem Ziel noch
einmal angespornt.
Während Lübben einfach nur glücklich war und sich über ein neues,
bisher nicht gekanntes Gefühl wunderte, als ihr der Schweiß sogar die
Beine hinunterlief, blickte Lüken bereits ihrem nächsten sportlichen
Auftritt entgegen. Am Wochenende startet sie mit der Mannschaft von
Königslutter in der Triathlon-Landesliga als Tabellenführer. Die
Teilnahme am Fuchsienlauf fiel für sie deshalb "nur" unter die Rubrik
Training, in dem sie keine 100 Prozent gab.
Mächtig ins Zeug hatten sich indes die Anwohner des Dachswegs gelegt.
Dort wurden die Läufer vom Streckenrand aus mit Wasser versorgt. Viele
liefen auch unter einer Gartenschlauchdusche hindurch, die die Anwohner
aufgebaut hatten, und erfrischten sich. Das Fan-Spalier feuerte die
Aktiven an, lautstark oder mit Rasseln. Oder mit
Fußball-Weltmeister-Musik aus den Lautsprecherboxen, die so manchen
Läufer zu einer Drehung um die eigene Achse animierte. Es bot zudem
noch ein buntes Bild, in dem die schwarz-rot-goldenen Farben
dominierten. Nett auch die Idee, einen Brückenbogen, durch den die
Läufer kamen, mit weiß-roten Flatterbändern zu schmücken, die im Wind
wehten. Dicht an dicht standen die Zuschauer dann im Zielbereich, wo
die Läufer mit viel Beifall und zu den Klängen einer Samba-Band
empfangen wurden.
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