Peter Steinke musste sich erneut geschlagen geben
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Ostfriesen-Zeitung/THO -
Bevor die Ossilooper gestern Abend in Holtland zur zweiten Etappe
starten konnten, hatten die Nachwuchsläufer ihren großen Auftritt. 245
Mädchen und Jungen gingen beim Bambinilauf an den Start. Nina Dierks
und Bent Bogena waren am Ende vorne. Alle Kinder erhielten Urkunden und
Präsente. Bei den knapp 1200 Ossiloopern, darunter waren 90
Tagesläufer, lag erneut Stefan Immega vorne. Nach 34:57 Minuten kam er
vor seinem Rivalen Peter Steinke beim Gut Stikelkamp ins Ziel.
Immega
führt auch in der Gesamtwertung. „Bis Kilometer neun sind wir gemeinsam
mit Achim Groenhagen gelaufen. Dann habe ich das Tempo angezogen“,
sagte Stefan Immega. Peter Steinke meinte, er sei bis an seine Grenzen
gegangen. „Viel mehr ist nicht drin.“ Kampflos wolle er Stefan Immega
den Ossiloop-Sieg aber nicht überlassen. Bei den Frauen gewann Kerstin
Lüken die 10,5 Kilometer lange Etappe in 42:39 Minuten vor Irmi
Hartmann (44:09).
Um den Sieg läuft Hinrich Thedinga aus Aurich nicht. Der
50-Jährige ist froh, dass er überhaupt laufen kann. Dem Mann mit der
Startnummer 546 fehlt nämlich das linke Wadenbein. „Daraus wurde in
vielen Operationen mein Unterkiefer rekonstruiert. Vor 20 Jahren war
bei einem Unfall mit einem Jagdgewehr mein komplettes Gesicht zerstört
worden“, erzählt Thedinga. Als es ihm besonders schlecht ging, habe ihm vor allem der
Sport geholfen. Seit 1981 boßelt er überregional. „Nach den Operationen
hatte ich befürchtet, mit dem Sport aufhören zu müssen. Ich musste ja
mühsam wieder laufen lernen“, erinnert sich Thedinga.
Es waren
schließlich seine Freunde aus dem Pfalzdorfer Boßelverein, die ihn
zurück zum Sport brachten. „Meine Mannschaft kämpfte damals gegen den
Abstieg und brauchte Unterstützung, da bin ich eingesprungen.“ Über das Sportabzeichen kam er zum TuS Aurich-Ost und
schließlich zum Langstreckenlauf. 2003 absolvierte er seinen ersten
10-Kilometer-Lauf.
Ein Jahr später ging er das erste Mal beim Ossiloop
an den Start. „Zwei Mal habe ich alle sechs Etappen geschafft. Deshalb
bin ich optimistisch, dass es auch ein drittes Mal klappt“, sagt er.
Sein großes Ziel ist es, fünfmal beim Ossiloop dabei zu sein. Thedinga
legt Wert darauf, dass er es nicht alleine so weit geschafft hat. „Man
muss auf die richtigen Lauf-Leute treffen, dann ist vieles viel
leichter“, erzählt der Auricher.