Andrea Bunjes wird Vierte - Melanie Schütte auf Rang zwölf
Andrea Bunjes konzentriert sich jetzt ganz auf die EM 2006 |
Mit 70,34 Metern im letzten Versuch sicherte sich Betty Heidler (Eintracht Frankfurt) erstmals den Titel. Die Olympiavierte gewann vor Susanne Keil vom TSV Bayer Leverkusen (69,86 Meter) und Teamgefährtin Kathrin Klaas (66,27 Meter). Andrea Bunjes blieb mit ihrer Weite im Rahmen ihrer bisherigen Saisonleistungen. Ihr Vorhaben, die Favoriten zu ärgern, scheiterte, weil ihr die Power fehlte, wie Heimtrainer Klaus Beyer beobachtet hat. „Andrea war im Ring viel zu langsam, so waren keine überragenden Weiten drin.“
Dabei wäre in diesem Wettbewerb durchaus eine Überraschung drin gewesen, sagte Beyer. In den ersten drei Durchgängen kamen die favorisierten Athletinnen überhaupt nicht in Schwung. Aber auch Andrea Bunjes passte sich dem Niveau an. „Andrea hat in dieser Saison immer mit sich gekämpft. Die Platzierung entspricht den Erwartungen“, sagte Bundestrainer Michael Deyhle, bei dem Bunjes gemeinsam mit Betty Heidler und Katrin Klaas trainiert. „Wunder sind so schnell nicht zu erwarten.“
Die Ostfriesin, im vergangenen Jahr mit Rang elf bei den Olympischen Spielen in Athen in die Weltspitze vorgerückt, war zwar nicht niedergeschlagen, mit ihrem Abschneiden aber auch nicht restlos zufrieden. „Ich ärgere mich, dass ich meine Chancen nicht genutzt habe“, sagte Bunjes. „Zumindest einmal hätte ich gerne die Norm für die WM geschafft.“ Die Qualifikationsnorm liegt bei 69,50 Metern, Andrea Bunjes erzielte in dieser Saison eine Bestweite von 68,49 Meter.
Verpasst hat Melanie Schütte vom SV Georgsheil den Einzug ins Finale der Diskuswerferinnen. Die Achte des Vorjahres wurde mit 48,12 Metern Zwölfte. Damit war die 23-Jährige aber zufrieden. „Ich hätte gerne 50 Meter geworfen, aber auch so ist das Ergebnis in Ordnung.“ Das sah auch ihr Trainer so. „Melanie hat eine tolle Vorstellung geboten“, sagte Michael Mücher. Die Ostfriesin steigerte sich im Wettkampf von 46,85 Metern im ersten Versuch über 47,21 Metern schließlich auf 48,12 Meter. Zum Einzug ins Finale hätte sie 52,61 Meter erreichen müssen. Zum Vergleich: Ihre Bestleistung liegt bei 50,86 Meter. Im Vorjahr reichten 49,82 Meter zu Rang acht. Deutsche Meisterin wurde Frank Dietzsch (SC Neubrandenburg) mit 64,19 Meter.
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