Portrait: Franz Albers
Zumindest nicht in erster Linie. „Ich habe als Gerichtsvollzieher gearbeitet. Das Laufen hat mir geholfen, den stressigen Beruf gut durchzustehen“, sagt Albers. Außerdem sei der Sport ein Stück Lebensqualität. „Es gibt Dinge im Leben, die wichtiger sind als das Laufen. Aber wenige sind so wichtig wie das Laufen“, ist Albers überzeugt. Rund 100 Kilometer legt er pro Woche zurück. Krafttraining und Gymnastik halten ihn fit. „Der Marathon selbst ist nicht gesund. Das Training dafür schon.“
Dass Albers trotzdem immer wieder bei Langstreckenläufen an den Start geht, erklärt er sich so: „Es ist wie ein Virus. Man läuft den ersten Marathon, sagt sich nach zwei Drittel der Strecke ,nie wieder´ und sucht eine Woche später schon, wo die nächste Veranstaltung ist.“ Seinen „ersten“ ist Albers Ende der 70er Jahre in Bremen gelaufen. Durch seinen Sport hat er viele große Städte gesehen. Sowohl in Deutschland, als auch in Amerika, wo er beispielsweise in Los Angeles gelaufen ist. Erinnerungsbilder, die ihm beim Start, auf der Strecke oder beim Zieleinlauf vor meist beeindruckender Kulisse zeigen, hängen in seinem Büro. „Mein bewegendster war der Lauf nach der Wende durch Ostberlin und das Brandenburger Tor.“ Sein schönstes Rennen sei aber 1995 in Hamburg gewesen. „Da war ich genauso schnell wie zehn Jahre zuvor: 2:49 Stunden habe ich gebraucht.“
Dass er eines Tages einmal nicht mehr Dauerläufe machen kann, glaubt Albers nicht. Und wenn er einmal aufhören müsste, würde er sich auf jeden Fall einen anderen Sport suchen. Doch zunächst will der Leeraner weiterhin die Sportschuhe schnüren und Kilometer um Kilometer laufen : er ist schließlich auf dem Weg zur dritten Erdumrundung. "
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