Leichtathletik Region
Ostfriesland e.V.
Favoritensiege bei der 2. Etappe des Ossiloop
Ostfriesen-Zeitung - Ein kalter Wind wehte den Ostfrieslandlauf-Teilnehmern gestern vor der zweiten Etappe um die Ohren. Kalt war den Läufern aber dennoch nicht. Sie reihten sich in ihren Gruppen ein und warteten darauf, dass Samtgemeindebürgermeister Hinrich Bruns den Startschuss abfeuerte. Zuvor liefen die Kinder beim Bambini-Lauf um Urkunden und Präsente.
Nach 34:47 Minuten kam der erste Ossilooper ins Ziel. Damit gewann Stefan Immega vor Jörn Schmidt die zweite Etappe des Ostfrieslandlaufs von Holtland nach Gut Stikelkamp. In der Gesamtwertung führt nach wie vor Immega vor Schmidt. Bei den Frauen gewann Inga Jürrens die Etappe in 41:17 Minuten vor Irmi Hartmann (43:00).
Immega und Schmidt waren weitaus schneller als ihre Mitstreiter. Rund zwei Minuten liefen sie den über 1000 Teilnehmern davon.
Um den Sieg läuft Kersten Rötteken aus Simonswolde nicht mit. Das will er auch nicht. Der Mann mit der Startnummer 689 hat sich ein ganz anderes Ziel gesetzt: „Ich will insgesamt unter sechs Stunden liegen.“ Bislang sieht es gut aus. Insgesamt hat er für die beiden Etappen 1:48:57 Stunden gebraucht.

Dass Rötteken überhaupt einmal beim Ossiloop mitmacht, hätte er vor drei Jahren selbst nicht für möglich gehalten. „Früher trug ich T-Shirts in XXL mit der Aufschrift ,Ich bin zwei Öltanks´“, schmunzelt der 33-Jährige. Sport sei für ihn ein Fremdwort gewesen. „Irgendwann habe ich ein Bild von mir und meinen Arbeitskollegen gesehen. Die hätten sich alle hinter mir verstecken können“, erinnert sich Rötteken, der damals 115 Kilo wog. Das war der Wendepunkt.   
Vor drei Jahren fing der Simonswolder an, regelmäßig zu laufen. Die ersten Wochen seien eine Quälerei gewesen. „Ich bin im Wald gelaufen. Die Strecke war einen Kilometer lang. Ich habe mich an jedem Baum festgehalten“, sagt er. Ein Ziel habe er nicht gehabt. Aber als die Waage Kilo um Kilo weniger anzeigte, war Rötteken motiviert. Inzwischen wiegt er um die 90 Kilo. Außerdem merkte er schnell, dass er durch das Laufen Stress bewältigen konnte. „Also bin ich weitergelaufen.“ Sportler sei er deshalb aber noch lange nicht.
Jeden zweiten Tag schnürt Rötteken die Schuhe. Immer mit dabei ist seine „Trainingspartnerin“ Berit. „Die Schäferhündin läuft ein konstantes Tempo. Das ist gut.“
In diesem Jahr ist Rötteken schon zum zweiten Mal beim Ossiloop dabei. Und obwohl erst die zweite Etappe vorbei ist, blickt Rötteken schon auf das kommende Jahr: „Beim 25. Ostfrieslandlauf bin ich wieder dabei. Darauf werde ich mich gut vorbereiten.“

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