Leichtathletik Region
Ostfriesland e.V.
Der Funke sprang nicht über - Bunjes ohne zweite Normweite
Nina Dirks belegte Platz vier
Beyer -    
Halle. Die Vielzahl sehr guter Leistungen bei den „35. Halleschen Werfertagen“ auf dem Wurfplatz Brandberge wirkte nicht unbedingt motivierend für die Holtlander Hammerwerferinnen. Gab es in den vergangenen Jahren immer persönliche Bestleistungen für die Ostfriesinnen, so blieben sie in diesem Jahr unter ihren Bestleistungen.
Die ehemalige Holtlanderin Andrea Bunjes verfehlte mit Rang 10 und 67,93 m sowohl das Finale als auch die Normweite für die WM in Berlin, die bei 70 m liegt. In der Vorwoche übertraf Bunjes die WM Norm mit 70,23 m bei den Hochschulmeisterschaften in Darmstadt. In Halle, wo die Ostfriesin noch nie ein überragendes Ergebnis erzielt hat, sollt die WM Norm zum zweiten Mal übertroffen werden. Beim Einwerfen landete der 4 kg schwere Hammer zwar hinter der 70 m Linie doch im Wettkampf verkrampfte Bunjes und erzielte erst im dritten und für sie letzten Versuch mit 67,93 m eine ansprechende Leistung. Im starken Feld der Hammerwerferinnen, es waren 10 Teilnehmerinnen mit einer Weite von mehr als 70 m gemeldet, musste man weiter als 69 m werfen, um in das Finale der besten Acht zu gelangen. Die Polin Anita Wlodarczyk gewann den Wettbewerb mit neuer persönlicher Bestleistung von 75,39 m vor der amtierenden Weltmeisterin Betty Heidler von der LG Eintracht Frankfurt, die 72,92 m erzielte.
Den Wettbewerb der weiblichen Jugend A bestimmte die Hallenserin, Carolin Paesler, die gleich im ersten Versuch mit 61,43 m eine neue persönliche Bestweite erzielte. Paesler, die sich in den Vorjahren spannende Duelle mit Mareike Nannen geliefert hat, hat sich mit dieser Weite von ihren deutschen Konkurrentinnen abgesetzt. Rang vier belegte die Mannheimerin Anja Mohrhard mit 56,91m vor der Holtlanderin Mareike Nannen, die 56,24 m erzielte. Damit war die gleiche Reihenfolge wie bei den Deutschen Winterwurfmeisterschaften hergestellt. Im Vorjahr konnte sich die Holtlanderin in Halle über eine neue Bestweite von 58,51 m freuen, diese Weite ist als Norm erforderlich, um bei den JEM in Novi Sad teilnehmen zu können. Der erste Normwettkampf für die JEM ist am kommenden Sonntag in Fränkisch-Crumbach, dort gilt es dann, weiter als 58.50 m zu werfen um sich für die JEM zu empfehlen. Im Wettkampf der der Juniorinnen U 23 warf Nannen am Sonntag etwas besser und konnte sich auf 56,84 m steigern. Auch in diesem Wettbewerb belegte sie Rang fünf nur 3 Zentimeter hinter Kristin Steinert aus Frankfurt.
Platz vier sprang für die jüngste Holtlanderin, Nina Dirks im Wettkampf der Schülerinnen heraus. Mit 44,75 m blieb sie deutlich unter ihrer persönlichen Bestleistung aus dem Jahr 2007. Leider hat Dirks noch immer ihren Wettkampf mit den sechs ungültigen Versuchen im Kopf, der sie daran hindert, ihr wahres Können zu zeigen. Nervosität statt der anfänglichen Unbekümmertheit kennzeichnen ihre Würfe, die von ihren Zubringerleistungen wesentlich weiter sein müssten. Am Sonntag startete Dirks im Feld der weiblichen B – Jugend bei dem sie mit dem 4 kg Hammer werfen musste. Ihre Drehtechnik klappte wesentlich besser als am Vortag und sie schleuderte das Wurfgerät auf die neue persönliche Bestleistung von 39,87 m. Auch die bis zu zwei älteren Konkurrentinnen konnten sich steigern, so dass Dirks als Neunte das Finale knapp verfehlte. Bei drei weiteren Versuchen wäre von der Holtlanderin sicherlich die 40 m Marke überboten worden.
Derk Peters vom SV Georgsheil nahm am Kugelstoßwettbewerb der männlichen Jugend A teil. Mit 16,72 m erzielte er im ersten Versuch eine neue Bestleistung. Im weiteren Verlauf des Wettkampfes hatte der Georgsheiler mehrere ungültige Versuche, hatte sich jedoch für das Finale der besten Acht qualifiziert. In diesem Wettkampf stieß der Chemnitzer David Storl einen neuen Deutschen Jugendrekord mit 21,56 m. Das war für Peters schon etwas Besonderes- immerhin war er in dem Wettkampf als Aktiver, in dem ein Deutscher Rekord aufgestellt worden ist.  

Nicht zufrieden war die Emderin Sonka Kielmann, die am Diskuswettbewerb der weiblichen B – Jugend teilnahm. Mit der guten Vorleistung von über 44 m angereist, spielten beim Wettkampf in Halle ihre Nerven nicht mit. Übermotiviert verursachte Sonka drei ungültige Versuche und konnte sich nicht für das Finale qualifizieren. Bei Wettkämpfen in Ostfriesland, oder in Niedersachsen, in denen meist weniger als acht Werfer teilnehmen, hat man automatisch 6 Versuche. Wer es bei den Werfertagen in Halle, die oft eine internationale Besetzung aufweisen und wo die besten Deutschen Werfer im Ring sind, schafft, sich durchzusetzen und ins Finale kommt, der hat berechtigte Aussichten, bei den Deutschen Meisterschaften ebenfalls das Finale zu erreichen oder gar auf das Treppchen zu klettern.

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