Leichtathletik Region
Ostfriesland e.V.
Nannen sensationell auf WM-Rang vier
Mareike Nannens Tattoo
KB - Den ersten Einsatz bei einer Internationalen Meisterschaft beendete die Holtlander Hammerwerferin Mareike Nannen auf einem hervorragenden und nie für möglich gehaltenen vierten Platz. Nach sicher überstandener Qualifikation trumpfte die Ostfriesin gleich im ersten Durchgang des Finales mit 55,07m auf. Mit dieser Weite verfehlte sie ihre persönliche Bestweite nur um drei Zentimeter, es reichte letztendlich aber für Rang vier der weltbesten Hammerwerferinnen  der Altersklasse U 18.
Nachdem Mareike Nannen bei der BLV Jugendgala in Schweinfurt einen hervorragenden Wettkampf abgeliefert hatte, wurde sie vom DLV-Bundestrainer für die WM  U 18 nominiert. Diese Nominierung kam etwas überraschend, da Nannen die DLV Norm von 56 m  mit 55,10 m nur um 90 cm verfehlt hatte. Der starke Eindruck, den die Holtlanderin in diesem Wettkampf aber auch schon vor einem Jahr bei ihrem Länderkampfdebüt gegen Polen mit ihrem Sieg hinterlassen hatte, war ausschlaggebend für die Mitnahme zur Junioren Weltmeisterschaft nach Ostrava. Dass sich diese Maßnahme als so gut und richtig entpuppt hat, war dann doch etwas überraschend, da die Ostfriesin für die Nationenwertung 5 Zähler beisteuerte.

Das Training in der letzten Woche vor dem Flug nach Tschechien musste wegen einer leichten Mandelentzündung eingeschränkt werden und verlief daher nicht optimal. In Tschechien war Nannen aber wieder top fit und präsentierte sich von ihrer besten Seite. Von ihrem Heimtrainer Klaus Beyer bekam sie die Vorgabe mit auf dem Weg, an ihre im Training gezeigten Leistungen anzuknüpfen. Dies waren Weiten zwischen 54 und 55 Metern, über eine Platzierung wurde nicht gesprochen, lediglich die Hoffnung geäußert, die Qualifikation zu überstehen, an eine Teilnahme am Finale der besten Acht war überhaupt nicht zu denken.
Nannen steht mit ihrer persönlichen Bestleistung von 55,10 m auf dem 12. Platz der Weltbestenliste U 18, das heißt, dass die Holtlanderin mit etwas Glück durchaus die Möglichkeit hatte, die Qualifikation zu überstehen. Am Freitag, den 13. Juli musste Nannen in der B – Gruppe als zweite Werferin in den Ring. Nur mühsam beherrschte sie ihre Nervosität und erzielte im ersten Versuch ( mit angezogener Handbremse ) 51,62 m. Beim zweiten Wurf schlug der Hammerkopf auf den Ring und Nannen machte diesen Versuch ungültig. Um ins Finale am Samstag einziehen zu können, musste eine Weite von 54m im dritten und letzten Versuch geworfen werden. Die Nerven nun besser im Griff und eingedenk der Tatsache, dass sie diese Weite werfen kann, ging sie entschlossen in den Ring. Die drei Drehungen waren mutiger und viel dynamischer, so dass der Hammer hinter der geforderten 54 m Marke in den Rasen einschlug. Das war die Teilnahme am Finale, die von der mitgereisten Familie mit viel Beifall und dem Schwenken der Deutschland- und Ostfriesenfahne  gefeiert wurde.

Alles in den ersten Versuch legen war die Devise für den Wettkampf der besten zwölf Werferinnen. Konzentriert und mit viel Dynamik setzte die Holtlanderin diesen Vorsatz um und erzielte 55,07 m, nur 3 cm weniger als ihre persönliche Bestweite. Bis zum dritten Durchgang lag Nannen auf dem Bronzeplatz, den sie dann an die Slowenin Spiler verlor, die genau 90 cm weiter warf. Nannen hat jedoch nicht Bronze verloren, sondern Holz oder Blech gewonnen, denn niemand hat in den kühnsten Träumen mit dieser Platzierung gerechnet. Immerhin hat Nannen die Nummer zwei der Weltbestenliste, die Cubanerin Hernandez, eine 62 m Werferin, geschlagen. Die Cubanerin hielt der nervlichen Belastung nicht stand und musste nach drei ungültigen Versuchen ausscheiden.
Für die übrigen fünf Versuche war bei der Ostfriesin die Luft raus und da keine andere Werferin weiter warf, konnte sich Nannen über einen hervorragenden und  unverhofften vierten Platz freuen. Für die DLV Mannschaft brachte ihr vierter Rang fünf Punkte für die Nationenwertung ein, in der der DLV Platz vier hinter den USA, Russland und Kenia belegen konnte. Die Fachzeitschrift „Leichtathletik“ stuft in der Berichterstattung über die Junioren WM U 18 in Ostrava Nannens Leistung unter der Rubrik „Tops“ ein. Beim Saisonhöhepunkt Bestleistung zu werfen oder diese gar zu toppen,  ist immer wünschens- und erstrebenswert. Wenn die Bestleistung nur um 3 cm  verfehlt wird so wie von Mareike, dann ist das super und man kann nicht von einer verpassten Medaille sprechen.  Glückwünsche vom Bundestrainer und der gesamten Mannschaft sowie eine tolle Party nach Abschluss der Wettkämpfe machten die erste Teilnahme an einer Internationalen Meisterschaft für die Holtlander Hammerwerferin zu einem unvergesslichen Erlebnis.


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