Leichtathletik Region
Ostfriesland e.V.
Nachwuchsläufer auch auf der fünften Etappe souverän
Martin Buss führt bei der Jugend
Ostfriesen-Zeitung - Hätte es Wettquoten für die Etappensieger des fünften Teilstücks gestern Abend von Plaggenburg nach Dunum gegeben, wären sie wohl kaum der Rede wert gewesen. Zu groß war die Dominanz der üblichen „Verdächtigen“: Der Gesamtführende Stefan Immega vom SC Dunum dominierte auch über die 11,9 Kilometer lange „Harlingerland-Etappe“ nach Belieben. Bei den Frauen musste allerdings die bislang in der Gesamtwertung führende Andrea Manssen von Fortuna Logabirum mit einer heftigen Grippe im Bett bleiben. Sonja Hoogestraat von der Emder LG nutzte die Chance, holte sich den Etappensieg und rückte auch in der Gesamtwertung auf Platz eins vor.
Auch die besten Nachwuchsläufer setzten sich abermals an die Spitze. Die weibliche Jugendwertung gewann Jasmin Schmidt vom TuS Aurich-Ost. Sie wird am Freitag den Ossiloop 2007 in ihrer Altersklasse mit aller Wahrscheinlichkeit als Erste beenden. Gleiches gilt für Martin Buss vom MTV Wittmund: Nach seinem Sieg bei der gestrigen fünften Etappe ist sein Vorsprung in der Konkurrenz der männlichen Jugend praktisch „uneinholbar“.
Mit erst 15 Jahren ist Martin Buss schon das Aushängeschild der MTV-Laufgruppe. Nicht auszuschließen, dass er in einigen Jahren Jörg Menne beerben kann. Immerhin rangiert er in der Gesamtwertung schon auf dem siebten Platz. „Mit den Top Ten habe ich nicht gerechnet“, sagt der Teenager. Seine Vorbereitung sei auf den Wettbewerb der männlichen Jugend ausgerichtet gewesen. Dort läuft er ein einsames Rennen.
„Das ist manchmal gar nicht so einfach“, blickt er vor allen Dingen auf die Regen-Etappe nach Holtrop zurück. Acht Kilometer war er fast ganz für sich allein. „Aber die Aussicht, als Erster in Bensersiel anzukommen, setzt Kräfte frei.“   

Dass er vor der Schlussetappe am Freitag mehrere Minuten Vorsprung vor dem ärgsten Verfolger Mirko Schneider (Germania Leer) aufweisen kann, ist auch ein Verdienst harter Trainingsarbeit. Zusammen mit den Spitzenläufern des LT Schafhauser Wald begab er sich in die Hände von Trainer Uwe Rolf. Gegenüber dem vergangenen Jahr verbesserte er sich auf jeder Etappe um knapp eine Minute.
Vor zwölf Monaten musste sich der Gymnasiast noch mit dem zweiten Platz begnügen. Damals hatte der norwegische Austauschschüler Martin Omfjord (Germania Leer) die Nase vorn. Für diesen Mai setzte sich Buss den Platz ganz oben auf dem Podest zum Ziel: „Dass es dann so gut läuft, hätte ich auch nicht erwarten können.“
Die Liebe zum Laufsport bekam der Badminton-Spieler in die Wiege gelegt. Vater Heinz und Mutter Andrea sind begeisterte Ausdauersportler. In den vergangenen beiden Jahren lief Heinz Buss noch gemeinsam mit Martin. Da wartete der Sohn im Ziel auf den Vater. In diesem Jahr fiebert der SPD-Politiker als Zuschauer mit. Die gewachsene Popularität des Nachwuchses ist allgegenwärtig. Heinz Buss: „Früher fragten mich die Leute auf der Straße nach Politikthemen. Heute geht es fast immer um Martin.“

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